Montag, 19. November 2018

Deko zum Backen ODER Salzteig mal anders

Passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest hab' ich ein Rezept für “weiße Deko-Plätzchen“ gefunden. Der Teig soll eine Alternative zum bekannten Salzteig sein und nach dem Trocknen tatsächlich die weiße Farbe behalten.

Als direkten Vergleich konnte ich sogar den "echten" Salzteig nehmen - den haben nämlich Oma und das große Enkelkind am letzten Wochenende gebacken. Dazu aber später mehr!

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Für den Teig benötigt man nur drei Zutaten: Natron, Speisestärke und Wasser. Da ich im ersten Feldversuch nicht einschätzen konnte, wie viel ich davon brauche, habe ich zwei Packungen Natron à 250 g gekauft.


Ich habe mich strikt an das Mengenverhältnis gehalten und die Tasse auch bis zum Rand befüllt. Die drei Zutaten habe ich direkt im Kochtopf zusammen gefügt (Bild 1), dann die blubbernde Masse langsam erwärmt (Bild 2). Zunächst habe ich mit einem einfachen Kochlöffel aus Holz gerührt, dann dachte ich, ein Metallschneebesen sei besser. Da hat sich die Masse aber nicht verfestigt - also schnell wieder zurück zum Holzkochlöffel und weiter gerührt. Ganz langsam merkt man dann, dass sich der Zustand der Masse ändert, sie wird nach und nach fester, sogar cremiger (Bild 3). Tja und letztlich hat die Masse tatsächlich die Konsistenz von Kartoffelpüree, sieht ihm sogar zum Verwechseln ähnlich (Bild 4). Der Kochvorgang dauert insgesamt ca. 10 Minuten.


Nun kann die Masse zum Auskühlen in eine Schüssel gegeben werden. Zum Glück hab ich einen beschichteten Topf genommen - die Menge ist sehr klebrig. Zum Abkühlen hab ich noch eine Folie darüber gelegt, fast wie bei einem essbaren Plätzchenteig. Auf den Gedanken zum Essen kommt man während der Zubereitung aber definitiv nicht, dafür riecht es viel zu chemisch. Nach gut 30 Minuten war der Teig erkaltet und die Weiterverarbeitung konnte beginnen. 


Hierzu den Teig ebenso wie essbaren Plätzchenteig bearbeiten (Bild 1) - ich empfand meine Masse als sehr weich und habe noch Natron mit eingeknetet. Anstelle von Mehl (beim normalen Plätzchenteig) habe ich wiederum die Speisestärke benutzt, damit sich der Teig von der Oberfläche löst. Möge das Ausrollen und Ausstechen beginnen (Bild 2)!  Für das Loch zum Aufhängen habe ich einen Schaschlikspieß benutzt.

Entweder arbeitet ihr sehr filigran (nüscht für mich) oder aber ihr verzweifelt wie ich an der Empfindlichkeit des Teigs und rollt dann einfach mit dem Nudelholz ein Muster von einem Schal, einer Wolldecke etc. in den Teig (Bild 3). DAS hat was gebracht - man sieht sonst echt jede Ecke im Teig. Er ist megafein, erinnert mich auch ein wenig an ganz feinen Sand vermischt mit Kartoffelpüree. Anschließend durfte das ganze Back-Chaos - ersichtlich im Bild 4 - natürlich auch wieder beseitigt werden. *grins*


Da ich im Internet widersprüchliche Aussagen hinsichtlich des Trocknens gefunden habe, wollte ich unbedingt beides Ausprobieren. Somit landete eine Hälfte der Baumhänger auf Backpapier & einem Tablett in der Nähe der Heizung, die zweite Hälfte habe ich bei 50 Grad Celsius und Umluft auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech für ca. 2 Stunden im Ofen gebacken.


Was kam dabei heraus? Also: letztlich könnte man sich das Backen bei funktionierender Heizung (wovon ich Mitte November ausgehe) tatsächlich schenken. Die Plätzchen aus dem Ofen sind natürlich erstmal trockener, spätestens an nächsten Tag sind aber auch die luftgetrockneten im gleichen Zustand - beide Bleche sind dann weder in Farbe noch Form zu unterscheiden.


Wenn ihr die angegebenen Mengen verwendet, dann erhaltet ihr eine Teigmasse für ca. 30 bis 40 Plätzchen - je nachdem, wie groß eure Ausstechförmchen sind und wie dick der Teig ausgerollt wird. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, sind meine Hänger recht dick. Da ich Sorge hatte, dass der Teig eventuell beim Trocknen einreißen könnte. Das war zum Glück nicht der Fall.
Nach dem Austrocknen kann nun nach Belieben die Aufhängung angebracht werden. Zum Vergleich seht ihr mal verschiedene Bandfarben auf dem unteren Bild; letztlich ist es bei mir aber das braun/schwarz gedrehte Band geworden. Den Knoten habe ich absichtlich vorn stehen lassen, da ich das irgendwie witzig fand.


Wie eingangs bereits erwähnt, habe ich diesen Teig zum ersten Mal gemacht - und bin stolz, dass tatsächlich ein brauchbares und hübsches Ergebnis herauskam. Allerdings würde ich beim nächsten Mal einige Kleinigkeiten anders machen:

❶ kein Backpapier verwenden, da die Feuchtigkeit beim Austrocknungsvorgang die Rückseiten "wellig" macht - einfach auf einen Teller legen reicht aus
❷ nicht backen, da nicht notwendig
❸ dickeren Stab verwenden zum Durchstechen des Lochs (der Schaschlikspieß war zwar dicker als der Zahnstocher, dennoch war es schwierig, ein Band hindurch zu fädeln)
❹ mehr Muster zum Aufrollen bereit legen



Auf dem Bild seht ihr nochmal den direkten Vergleich zwischen dem Natronteig und dem klassischen Salzteig. Erstaunlich ist tatsächlich die fast reinweiße Farbe des Natronteigs, die auch im getrockneten Zustand so bleibt. Beim Salzteig sieht man sogar noch die Mehlreste vom Ausrollen - grundsätzlich gleicht dieser sehr dem klassischen, essbaren Plätzchenteig. Beim Natronteig hingegen ist die Konsistenz deutlich feiner - eher wie bei Knete oder Ton. Genauso sorgfältig muss er auch verarbeitet werden, man sieht jeden Kniff. Letztlich sind es hübsche Anhänger geworden!






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1 Kommentar:

Kathi hat gesagt…

Mir gefällt der Natronteig wegen der weißen Farbe super gut und kann ich mir auch sehr gut in Kombination mit meinen Metallurgie Teilen vorstellen. Danke für den tollen Typ und die gute Alternative zu Ton