Freitag, 13. November 2015

Gartenimpressionen - der Herbst zieht ein!



Wie ihr wisst, ist meine zweite Leidenschaft neben dem Heimwerken und Basteln auch das Fotografieren. In den letzten Tagen sind durch das tolle sonnige Wetter noch ein paar Aufnahmen in unserem Garten entstanden, die ich so schön finde, dass ich sie euch nicht vorenthalten möchte. Vor allem die Herbstfärbung bei den Gräsern, dem leuchtenden Ahorn und auch die neugepflanzten Callunen lechzen danach, gezeigt zu werden. ;-)

Die wunderschöne Hortensie habe ich mal für ein paar Euro vom Baumarkt gerettet, sie hat rote Stiele und ist ein toller Kontrast zum Riesen-Chinaschilf dahinter.







Kinderbett - Marke: Eigenbau

Der Sommer war einfach schön und wir waren natürlich viel draußen, haben den Garten gestaltet und aufgehübscht, frische Luft getankt und viel erlebt - deshalb habe ich lange nichts geschrieben. Nun fängt jedoch die kalte Jahreszeit an und wir sind wieder mehr drin. Aber auch hier gibt es viel zu tun und ich möchte euch mein jüngstes Projekt vorstellen - ein Kinderbett Marke: Eigenbau.

Ergeben hat sich die Idee mal wieder frisch aus dem täglichen Leben - unsere Lütte schläft mit ihren fast 2 Jahren immer noch im großen Bett, da sie eine absolute Aversion gegen ihr Gitterbett hat, welches bei uns im Schlafzimmer steht. Schuld sind wir selbst, denn a) haben wir bei der Auswahl des Bettchens nicht darauf geachtet, dass es Gitter zum Herausnehmen hat (Mist!) und b) haben wir mit über einem Jahr angefangen, sie in unserem Bett schlafen zu lassen. Vorher schlief sie allein in ihrem Bett... wir dachten, es wäre praktischer, da wir viel kuscheln konnten und alle gemeinsam schlafen. Naja, Eltern sind auch nur Menschen....  ;-))
Da Madame gern quer im Bett liegt und uns rausdrängelt, wollten wir letztlich "unser" Bett zurückerobern und daher mussten wir uns etwas einfallen lassen.

Aus einfachsten Mitteln wurde unserer Süßen kurzerhand ein kleines "Hausbett" gebaut - ähnliche Modelle kosten ab 130 Euro bei www.dawanda.de oder www.ebay.de in der kleinsten Größe.
Ich habe für die paar Holzleisten gerade mal 18 Euro bezahlt. Schweiß gab´s umsonst und ein paar Schrauben sowie das passende Werkzeug hatte ich auch noch im Handwerker-Bestand meines Mannes.


So sieht´s aus:



Nun erkläre ich euch, wie es gemacht wurde:

Zunächst hab ich mir einen Plan gemacht - da wir ja austesten wollten, ob die Lütte das Bett akzeptiert, haben wir auch erstmal mit der Matratze aus dem Gitterbett geplant, die hatte eine Größe von 60 x 120 cm. Wir wollten nichts Neues kaufen, außer den Leisten. Achtet beim Kauf auf gehobelte Ware, damit es keine Splitter für Kinderhände gibt, das etwas günstigere sägeraue Holz wäre ungeeignet.


Hier sieht man die gehobelten Kanten.


Deshalb hab ich mir die Konstruktion recht simpel überlegt: Da die Matratze einfach nur reingelegt wird (wir haben glücklicherweise Teppich im Schlafzimmer mit Fußbodenheizung), brauchte ich mir um einen Lattenrost keine Gedanken zu machen und somit musste das Holz mit Zugabe von ca. 2 Zentimetern gesägt werden, die langen Seiten (122 cm) stoßen auf die kurzen Seiten (66 cm). Holz habe ich im Querschnitt von 24 auf 44 mm gewählt. Für die "Pfosten" und die oberste Firstpfette habe ich Holz im Maß 44 auf 44 mm genommen - schaut mal in euren Baumarkt, die Auswahl ist riesengroß!


Hier mal meine kleine Skizze:


Grundsätzlich wollte ich die Konstruktion so einfach wie möglich halten, habe also nicht mit dem Nut- und Feder-Prinzip oder verdeckten Verbindungen gearbeitet. Wichtig ist nur, dass IMMER vorgebohrt wird, da das weiche Holz aus Fichte bzw. Tanne aufgrund des dünnen Querschnitts beim Schrauben schnell reißt. Das wäre ärgerlich und muss nicht sein - ich habe einen 4 mm Holz-Bohrer benutzt.



Ich habe die Leisten zunächst aneinander gelegt und die Matratze nochmal reingelegt - ich wollte schließlich prüfen, ob das, was ich mir von den Maßen her ausgedacht habe, auch tatsächlich funktioniert. Aber es passte - nun ging es ans Abmessen, Anzeichnen und Sägen.




Ich habe für die kleinen Schnitte eine Stichsäge benutzt, weil ich einfach faul war und wusste, dass ich die Winkel für das Dach definitiv mit der Hand sägen muss. Dabei ist es dennoch wichtig, dass gut gemessen und auch mit der normalen Holzsäge vorgesägt werden muss  - schließlich wollte ich gerade Kanten und saubere Zuschnitte. Ihr seht dies auf den oberen beiden Bildern. Sollten doch mal keine Splitter an den Kanten hervorschauen, kann dies mit einer Raspel oder ein bisschen Schleifpapier begradigt werden.

2 Pfosten warten auf das Anschrauben


eine Detailansicht der Unterkonstruktion 
(noch unverschraubt)

Nachdem nun erstmal alles passend zugesägt wurde, ging es ans Verschrauben. Ich habe dünne, lange Holzschrauben benutzt (4x70) zum Verbinden der Hölzer und diese IMMER vorgebohrt. Die beiden Rahmen für oben und unten waren schnell verschraubt, dann mussten noch die Pfosten dazwischen und schon steht das Grundgerüst. 

Hier seht ihr die beiden fertigen Rahmen.

Das Grundgerüst sieht doch schon
ganz toll aus, was?

Anschließend werden nun die Leisten für die Dachschrägen gesägt, hierbei solltet ihr unbedingt eine Gehrungslade benutzen, damit ihr IMMER den 45 Grad Winkel einhaltet. Das ist wichtig, damit die Konstruktion nachher auch wirklich zusammen passt. Insgesamt muss der Winkel 8 mal zugesägt werden - 2 mal pro Leiste. Natürlich kann auch ein anderer Winkel gewählt werden, damit das Dach spitzer verläuft oder eben auch flacher. Dann sollte aber schon gutes Werkzeug vorhanden sein um die entsprechenden Maße auch zusägen zu können - 45 Grad erschien mir am simpelsten.

Bei Sägen der Dachschrägen im 45 Grad Winkel 
unbedingt eine Gehrungslade verwenden.

Fertig! Nun wird dekoriert!

Da das kleine Haus nun noch etwas nackt aussah, wir es aber auch nicht anstreichen wollten, habe ich einfach ein paar Dekoleuchten zweckentfremdet und sie am Bett drapiert. Jeder kann natürlich selbst überlegen, ob und wie dekoriert wird - mir hat das weiße im Kontrast zu den hellen Holztönen gefallen. Sieht sowohl angeschaltet als auch im "Aus-Zustand" cool aus. 
Die batteriebetriebenen Leuchten habe ich am oberen Dachfirst so befestigt, dass die Lütte aufgrund ihrer Körpergröße nicht rankommt. Nur gucken, nicht anfassen. ;-)






Dreimal dürft ihr raten, wie unser Nachwuchs das Bett aufgenommen hat? Jawohl, die Augen wurden riiiiiiiesengroß als ich ihr erklärt habe, dass es IHR Bett ist. Sie hat sich gleich reingelegt und die Lichter betrachtet und immer gestaunt und gewundert. "Mein Bett - oh fein", waren ihre Worte. Sie hat gleich am ersten Abend ganz stolz drin geschlafen (kam dann zwar mitten in der Nacht wieder in unser Bett) - aber da zum Glück nicht annähernd diese Aversion wie beim Gitterbett vorhanden ist und sie sich wirklich gern in IHREM Bett aufhält, sind wir guter Dinge, dass es mit ein bisschen Übung und Geduld auch dauerhaft klappen wird! 


Viel Spaß beim Nachbauen! 



Dienstag, 23. Juni 2015

Garderobe für Kinder - lässt auch Mutti´s Herz höher schlagen!

"Oh wie süüüüüüß"... sind die Wörter, die ich von unseren Besuchern neuerdings öfter höre beim Betreten unseres Hauses. 
Nun ja, Grund dafür ist die frisch gestaltete Garderobe für unsere mittlerweile fast anderthalbjährige Kröte. Bislang waren Jacken, Mützen und auch Schuhe immer an/bei/auf der Wickelkommode im Schlafzimmer untergebracht. Dank fröhlichem Spielen im Garten, Buddeln, Regen und Pfützen springen (!!!) ist das mittlerweile unpraktisch und die Kleine jedesmal durch die Bude zu tragen fanden wir auch doof. Da sie nun immer mehr versteht, läuft wie eine Große und sich selbst An- und Ausziehen möchte, musste einfach ein Platz nur für sie bzw. ihre Klamotten her.

Von unserem L-förmigen Flur gehen 6 Türen ab, so dass wir eine kleine Ecke für die Maus zaubern mussten. Dafür hab ich auch gern auf meine Deko verzichtet - und die Windlichter gleich mal draußen am Gartenhaus angebracht. ;-)


VORHER


NACHHER



 Als Schuhablage habe ich von IKEA die ENUDDEN Regale verwendet, denn ich wollte nicht "um Schuhe" herumsaugen, sondern ganz bequem den Flur putzen können. Außerdem hab ich noch ein altes Holzbrett und ein bisschen Klebedeko benutzt. Ach ja, als Jackenhalter hab ich vor über einem Jahr mal bei Impressionen 3 Garnrollen im Shabby Chic Stil  im Ausverkauf erstanden - nun finden sie auch endlich ihren Platz.

Holzbrett aus dem Garten und selbstklebende Deko von
Rossmann - bekommt man für günstiges Geld
dort in sämtlichen Farben und Formen.

Das Brett habe ich einfach grob mit Sprühlack geweißt
- ich wollte die raue Struktur erhalten, deshalb muss
man nicht ganz so exakt arbeiten.

Wenn das Brett gut durchgetrocknet ist, geht´s ans Anschrauben des Hanfseils - habe mich extra für solch grobes Material entschieden, da ich finde, es passt gut zur Struktur des Holzbretts. Die Länge wählt man nach Belieben und befestigt das Seil mit kleinen Schrauben an der Rückseite des Holzes.



Zur Befestigung einfach kleine Schrauben (nicht länger
als die Dicke des Holzes) durch das Hanfseil drehen.

Nun darf fleißig verziert und geklebt werden - je nach Geschmack und Laune. Natürlich kann man die Buchstaben auch aufmalen oder gern auch selbst basteln. Holzbuchstaben aus dem Bastelbedarf hätte man auch noch bemalen oder bekleben können. Ich habe mir die Mühe gespart und bereits mit Klebepunkten versehene Buchstaben und Schmetterlinge für 1,99 Euro bzw. 1,49 Euro bei Rossmann gekauft. 

Alles ist erlaubt, egal ob bunt oder einfarbig!

Die Schmetterlinge passen farblich zur Schrift.

Nachdem nun alle Bastelarbeiten soweit erledigt sind, können die einzelnen Teile angebracht werden. Dafür habe ich zwei der bereits oben erwähnten Wandboards in etwa 10 cm über dem Fußboden angeschraubt und in circa 80 cm Höhe habe ich die 3 Garnrollen angeschraubt (ich habe vorher mit der Maus die Höhe ausprobiert, in der sie eine Jacke selbst aufhängen kann). Allerdings habe ich mir nicht die Mühe gemacht, alles exakt auszumessen und per Zollstock zu mitteln. Bei der geringen Breite der Wand reicht das bloße Augenmaß.

Hier die befestigten Wandboards - auf beide passen 
insgesamt 6 Paar Schuhe.

Das Namensschild habe ich in die Wand geschraubt und 
den übrig gebliebenen Schmetterling daneben geklebt.

Hier mal ein paar Fotos von den 3 Garnrollen in hellrosa, altrosé und pink - die Machart im Shabby Chic Stil und die süßen Aufdrucke fand ich einfach total niedlich und passend für ein Mädchen. Die kleinen Hände müssen auch "nur" die Jacke überwerfen, die Mini-Aufhänger an den Jacken bedeuten selbst für meine Hände jedesmal eine Fummelarbeit zum Aufhängen.
Zum Glück hatten die Rollen schon praktische Halterungen dran, so dass ich nur noch jeweils eine passende Schraube in die Wand versenken musste. 


Hier die Dreier-Kombination - könnte man bestimmt auch
selbst gestalten, oder?

Die Aufdrucke sind Keksstempeln nachempfunden.

Ich war höchst verdutzt, als unsere Kleine nach Hause kam, stehen blieb und sich die Garderobe ganz genau anschaute. Dann setzte sie sich auf den Fußboden, zog ihre Schuhe aus und stellte sie wie selbstverständlich auf das Board. Mein Mann und ich waren sprachlos. Ziel erreicht, würde ich sagen! 




Viel Spaß beim Nachmachen!

Donnerstag, 28. Mai 2015

Pool muss Terrasse weichen - do it yourself dank Köpfchen & Muskelkraft


Lange habe ich nichts geschrieben - denn Haus & Garten, Job und Kind verschlingen verdammt viel schöööööne Zeit.

Aber nun haben wir wieder eines unserer gefühlten 1.000 Projekte abgeschlossen und ich freue mich total über das Ergebnis.


Als wir vor gut zwei Jahren unser Haus gekauft haben, freuten wir uns ursprünglich über den bereits angelegten Pool bzw. die direkte Anbindung zur Terrasse. Nachdem wir einen Fachmann zur Erstellung eines Kostenvoranschlags beauftragt hatten und dieser anhand der Größe von fast 5 x 7 Metern eine 5-stellige Summe zur Errichtung eines professionell angefertigten Pools mit der dazugehörigen Technik errechnete, war der Gedanke an den Pool schnell verflogen. 

Was macht man nun aber mit einem mittlerweile 15 Monate alten, kraxelnden und unerschrockenen Kleinkind und einer 1,70 Meter tiefen Gefahrenquelle?

Es wird einfach "überdeckt" - das war der Plan. Die Idee einiger unserer Freunde - einfach zuschütten - haben wir schnell verworfen, denn vielleicht kommt uns ja in ein paar Jahren doch eine lauschige Poolnutzung in den Sinn? Wir wollten definitiv etwas reversibles Bauen!

Nach mehreren Wochen der Planung (ich habe tatsächlich meine alten Statik-Kenntnisse zur Berechnung des Balkenquerschnitts wieder ausgraben können), der Bestellung des Holzes im Baumarkt unseres Vertrauens, nach Lieferung und Aufbau möchte ich nun ein Bild unserer neuen Terrasse nicht vorenthalten.

VORHER 
März 2013

NACHHER 
Mai 2015

Bevor jedoch überhaupt eine Arbeit mit dem Holz geschehen konnte, mussten wir es erstmal gründlich imprägnieren. Zum Glück ist die Unterkonstruktion sowie die Dielung bereits aus wetterfestem Douglasienholz - bei dem zugeschnittenen Konstruktionsvollholz mussten wir oft pinseln. Ich würde sogar behaupten, dass der Doppel- bzw. Dreifachanstrich am längsten gedauert hat im Vergleich zum Aufbau und Ausrichten, denn selbstverständlich haben wir auch das Douglasienholz nochmal behandelt. Später kommt man ja nur noch an die Deckschicht zum Lasieren und ein paar Jahre soll die Terrasse schon halten.

Das war der Ursprungszustand - Hauptsache, es ist
schon eine Leiter dran. ;-)

Hier nun ein Bild vom groben Verlegen der Holzbalken und der 
Unterkonstruktion - am längsten hat das Ausrichten gedauert.

Versenkte Schrauben, die man Dank sorgfältigem 
Vorbohren kaum sieht.

Immer schön Luft lassen zwischen der Dielung - 
bei fast 7 Metern Länge "arbeitet" das Holz noch genug.

Es fehlt lediglich die vordere Verblendung & der Zuschnitt am Haus.

Unglaublicher Aufwand! 1.400 Löcher vorbohren & 
anschließend verschrauben - das mag man sich 
für das Verlegen der Dielung kaum vorstellen.


Habt Spaß im Garten und traut euch!